"...wenn ich auf die idee käme, eine feige in einen hochhackigen frauenschuh zu legen, ihn auf die straße zu stellen und abzuwarten, was im moment eines beginnenden platzregens mit dem schuh, der feige und mir passiert, dann mag sogar sein, daß mit den meisten menschen, den meisten schuhen und den meisten feigen gar nichts passiert außer, daß sie anständig naß werden. und trotzdem ist bereits in der einfachen antwort auf die frage nach unserem tun, eine zutiefst surrealistische vorstellung vom sinn des lebens enthalten. "Nun, ich warte darauf, was mit dem Schuh, der Feige und mir passiert, wenn es anfängt zu regnen." in der erwartung, eine antwort auf die frage zu bekommen, die sich niemand wirklich stellt, steckt bereits die umdeutung der welt in neue sinnträger. diese art von paranoia läßt sich durchaus erlernen und ist nicht selten ein geeignetes arbeitsmittel für künstler.
die erkenntnis, oder das ergebnis ist also nicht zwingend enthalten im surraelistischen anspruch, die welt mit anderen augen zu sehen, es handelt sich eher um die gabe jeden seiner gedanken und sei er auch noch so idiotisch, sinnabweisend und mißerfolgsversprechend, ernst zu nehmen, als enthielte er eine antwort auf all unsere fragen." [jf2004]
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